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Tag und Nacht – ein "Challenge" Projekt der Gruppe FreiScherler

(veröffentlicht in der Zeitschrift "Patchwork Professional 3/2007")

 
 

Der Begriff "Challenge" lässt sich als Herausforderung ins Deutsche übersetzen. In der Quilt-Szene besteht ein Challenge meistens darin, dass die Teilnehmer ausgehend von einem einzigen Stoff oder einer Zusammenstellung von verschiedenen Materialien eigene Werk schaffen.

 

Einer solchen Herausforderung wollten sich die FreiScherler als Gruppe stellen. Da die Mitglieder über Süddeutschland und Österreich verstreut wohnen und sich nur zweimal im Jahr treffen, sollte das Challenge-Projekt dazu beitragen, den Austausch in der Zeit zwischen den Treffen lebendig zu gestalten. Dabei war von Anfang an klar, dass jede Teilnehmerin beim Entwurf ihres Challenge-Quilts ihrem eigenen Stil treu bleiben durfte – und so wurden mit Spannung viele unterschiedliche Ergebnisse erwartet.

 

Nach ausgiebiger Diskussion einigte man sich auf das Thema "Tag und Nacht" und darauf, dass jede für jede - also insgesamt 14mal und 1mal für die Dokumentation - das gleiche Material mitbringen sollte. Zur Vereinfachung wurde beschlossen, dass von den 14 Materialien nur 5 verwendet werden mussten, aber alle verarbeitet werden durften. Es wurde vereinbart, dass dann für die persönliche Umsetzung des Themas eigenes Material zu den Challenge-Materialien hinzugefügt werden durfte.

 

Die mitzubringenden Materialien sollten für die Gestaltung eines Quilts geeignet sein: Stoffe aller Art, Garne, Perlen, Tyvek, usw. Es waren keine großen Mengen gefordert, z.B. kleine Stoffstücke bis 15 x 15 cm, 20 – 50 cm von einem besonderen Garn oder Band, ein netter Knopf, schöne Fitzelchen – wichtig war, dass das Material in irgendeiner Form mit dem Thema "Tag und Nacht" in Verbindung stand.

 

Neugierig warteten alle auf das nächste Treffen – und niemand wurde enttäuscht: Stoffe wurden aufgehäuft in Dunkelblau, Schwarz, Weiß, Gold, Silber und Rottönen sowie allerlei Bänder, Schnüre, Perlen, Knöpfe, ein Stückchen Filz, ein kleines Scherchen (das "Markenzeichen" der Gruppe). Jetzt war Kreativität gefordert!

 

Weitere Monate vergingen, bevor zu sehen war, wie unterschiedlich das Thema bzw. die "Bedingungen" in zwei Fällen ausgelegt wurden: das Material wurde nicht in einem, sondern in zwei bzw. sogar vier Quilts verarbeitet!

 

Von 13 Gruppenmitglieder hatten sich 10 beteiligt und es waren insgesamt 13 Quilts entstanden. Es stellte sich heraus, dass ein Katzenstoff und ein Stück Filz für die meisten Teilnehmerinnen am schwierigsten einzubinden waren. Die Lösung für den Katzenstoff lag meist darin, dass man versuchte, ihn zu verstecken: als Biese, in einem Rändchen, im Binding. Der Filz findet sich tatsächlich in nur einem Quilt wieder; interessanterweise hat ihn selbst die Teilnehmerin, die ihn beigesteuert hat, nicht verwendet. Finden Sie den Quilt, wo der Filz seinen Solo-Auftritt hat?

 


© April 2007  FreiScherler